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Papierprototyp

Paper-Prototyping

Ein Papierprototyp stellt die Oberflächengestaltung und Interaktionsabläufe eines Produktes in abstrahierter Form dar, um abstrakte Themen innerhalb eines Entwicklungsteams besser kommunizieren zu können. In Abgrenzung zu der Methode des Prototyping geht es hier weniger um das Testen einzelner Funktionalitäten des Endproduktes, sondern vielmehr um die Vermittlung des gestalterischen und funktionalen Produktkonzeptes mit einfachsten Mitteln.

Hierzu werden zunächst wesentliche gestaltende und funktionelle Elemente identifiziert und nachmodelliert. So können z.B. bei einem Softwareprodukt die Interaktionsoberfläche als Zeichnung auf einem Blatt Papier und  einzelne Buttons durch Post-its dargestellt werden. Schrittweise entsteht hierdurch eine vollständige Nachbildung des jeweiligen Produktes. Der Detailierungsgrad kann je nach Belieben angepasst werden. Der fertige Prototyp kann schließlich dazu genutzt werden, wesentliche Charakteristika des Produktes im Team vorzustellen, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren.

Das Ergebnis der Methodendurchführung ist eine prototypenhafte Darstellung des jeweiligen Produktes, welche mit allen am Entwicklungsprozess beteilgten Personen abgestimmt ist.

Vorgehensweise

  1. Identifizierung wesentlicher Elemente: Betrachtung des zu modellierenden Produktes und Identifizierung einzelner funktionaler und gestaltender Elemente wie z.B. Buttons.
  2. Festlegung des Abstraktionsgrades: Festsetzung der Detailtiefe mit der einzelne Elemente des Produktes modelliert werden. Für den jeweiligen Einsatzzweck können ggf. einzelne Elemente nur grob skizziert werden, während andere hingegen detailgetreu abzubilden sind.
  3. Erstellung des Papierprototyps: Modellierung der Produktoberfläche und einzelner funktionaler Elemente mit unterschiedlichen Materialien wie z.B. Post-its.
  4. Präsentation des Papierprototyps: Innerhalb einer Präsentation des Prototyps haben an dem Entwicklungsprojekt beteilgte Personen die Möglichkeit sich wesentliche Eigenschaften des Produktes vorführen zu lassen.
  5. Offene Diskussion: Alle Projektbeteiligten können im Anschluss an die Präsentation des Prototyps Anregungen und Kritik äußern und somit den weiteren Projektverlauf aktiv mitgestalten.
  6. Dokumentation der Ergebnisse: Die Gestalt des Prototyps, nach der offenen Diskussion, ist mit allen am Entwicklungsprojekt beteiligten Personen abzustimmen und kann als Dokumentation für den weiteren Entwicklungsverlauf genutzt werden.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
  • Technische Vorkenntnisse müssen nicht vorhanden sein
  • Hoher gestalterischer Freiraum
  • Frühzeitige Vorstellung des Endproduktes
  • Kostengünstige Modellierung von Gestaltungskonzepten und Interaktionsabläufen
  • Unterstützung der Kommunikation über abstrake Themen
  • Ausprobieren unterschiedlicher Varianten direkt am Prototyp
  • Die Nachvollziehbarkeit des Prototyps bedarf ggf. zusätzlicher Erklärungen
  • Direkte Systemreaktionen lassen sich nicht modellieren
  • Ein zu hoher Abstraktionsgrad kann die Anwendung erschweren
  • Durchführungsaufwand wächst mit Komplexität des zu modellierenden Produktes

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  aktualisiert am 30. Juni 2017 07:44
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